Wie funktioniert eine zweisprachige/bilinguale Trauung
Eine zweisprachige/bilinguale Trauung ist immer dann sinnvoll, wenn ihr nicht die gleiche Muttersprache habt. Denn dann ist davon auszugehen, dass der eine oder die andere Familienangehörige hat, die kein oder nur wenig Deutsch sprechen – und somit einer rein deutschsprachigen Trauung nicht richtig folgen können. In diesem Fall ist es sinnvoll, sie in ihrer eigenen Sprache anzusprechen.
Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:
1
Ich spreche abwechselnd in den beiden Sprachen: Ein Absatz Deutsch, der nächste Absatz in einer anderen Sprache. Damit bei dieser zwiesprachigen/bilingualen Trauung trotzdem alle alles verstehen, hat jeder Gast die Rede als Ausdruck in seiner Muttersprache bekommen.
2
Eine Abwandlung von Punkt 1, falls sehr viele Gäste kommen: Ich halte die Rede in deutscher Sprache, und jene Gäste, die nicht so gut Deutsch sprechen, haben zuvor einen Ausdruck in ihrer Muttersprache bekommen. Ich lasse aber einige Sätze in der anderen Sprache an Stellen einfließen, die sich dazu anbieten, um die betreffenden Gäste einzubinden. Meine Rede ist also nicht wirklich zweisprachig/bilingual, aber es gibt gewisse verbale Sahnehäubchen, über die sich die fremdsprachigen Gäste sehr freuen.
3
Ich halte die Rede in beiden Sprachen, immer absatzweise erst die eine Sprache, dann die andere. Dann seid ihr beide und eure Familien absolut gleichberechtigt, und alle werden in der Sprache angesprochen, mit der sie aufgewachsen sind und mit der sie sich zu hundert Prozent wohlfühlen.
4
Wenn es nur ganz wenige Gäste gibt, die kein Deutsch verstehen, könnte ich, statt die ganze Trauung zweisprachig/bilingual anzulegen, auch nur einige wenige Absätze zusätzlich in die jeweilige Sprache übersetzen, damit sie sich angesprochen fühlen und die anderen Gäste nicht zu viel Text hören, den sie nicht verstehen. Auch in diesem Fall bräuchten wir zusätzlich wieder Ausdrucke für die fremdsprachige Gruppe. Wobei übrigens nicht gerade wenige deutschsprachige Gäste auch versuchen werden, dem fremdsprachigen Text zu folgen, weil sie die Sprache vielleicht mal in der Schule hatten und nun herausfinden wollen, was sie noch verstehen. Diese Passagen müssen also nicht unbedingt langweilig für sie sein.